Die Soziologie ist eine sehr vielseitige Wissenschaft, die grundsätzlich alle Aspekte erforscht, die für das Zusammenleben der Menschen von Bedeutung sind. Untersuchungsgegenstand sind dabei sowohl die verschiedensten Gemeinschaften, Organisationen und Institutionen, als auch die in der Gesellschaft vorhandenen Normen und Werte. Die Handlungstheorie beschäftigt sich mit dem Sinn und den Strukturen des sozialen Handelns und betrachtet dabei die Gesellschaft als Ganzes und in ihren unterschiedlichen Teilbereichen. Eine wichtige Rolle spielen ebenso die Sozialstrukturen und der soziale Wandel. Auch die Bedeutung der Arbeit, der Massenmedien und der sozialen Netzwerke sind Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte. Generell deutet diese Wissenschaft jedwedes soziale Handeln und will es ursächlich aufklären. Handeln wird dabei immer als menschliches Handeln verstanden. Soziologie als selbstständige Disziplin innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts betrieben.

Wichtige Teilbereiche

Die Makrosoziologie geht bei all ihren Forschungsprojekten grundsätzlich von der Gesellschaft als Ganzes aus, die Mikrosoziologie betrachtet dagegen die Aktionen der einzelnen Akteure und Individuen. In der Mesosoziologie geht es um die Rolle der Institutionen und Organisationen innerhalb der Gesellschaft. Weiterhin wird zwischen der reinen und angewandten Soziologie sowie zwischen der allgemeinen und speziellen Soziologie unterschieden. In den Bereich der angewandten Soziologie fällt auch die Markt-, Sozial- und Meinungsforschung, welche eng mit der Politikwissenschaft und der Psychologie zusammenarbeitet und sich dabei vor allem statistischer Methoden bedient.

Gründer und Denkrichtungen

Als Begründer der soziologischen Wissenschaft in Deutschland gelten Max Weber, Ferdinand Tönnies und Georg Simmel. Alle drei Personen haben am Ende des 19. bzw. am Anfang des 20. Jahrhunderts gelebt. Vor allem Max Weber kann dabei als Klassiker unter den Soziologen bezeichnet werden. Er erwarb sich seine besondere Bedeutung vor allem im Rahmen der Kultur- und Sozialwissenschaften. Ferdinand Tönnies veröffentlichte im Jahre 1887 das erste soziologische Grundlagenwerk Deutschlands. Dieses trägt den Titel „Gemeinschaft und Gesellschaft“. Georg Simmel war in erster Linie Kultursoziologe. Weitere bedeutende Vertreter sind Jürgen Habermas, Ralf Dahrendorf, Norbert Elias und Theodor Adorno. Je nachdem, ob ein liberaler, konservativer oder sozialistischer Denkansatz gewählt wird, ist die Soziologie eine mehr oder weniger kritische Wissenschaft. Mit der Frankfurter Schule hat sich vor einigen Jahrzehnten eine soziologische Richtung entwickelt, die stark kritische-theoretische und marxistische Züge trägt.

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