Der „Achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ wird auch als der „Achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon“ bezeichnet und wurde im Mai 1852 erstmals veröffentlicht. Autor dieses Werkes ist Karl Marx. Er analysiert darin den Staatsstreich von Napoleon in Frankreich. Dabei bezieht sich seine Anlayse vor allem auf die konkreten und noch nicht abgeschlossenen historischen Ereignisse. Diese bilden für Karl Marx die Basis, um seine eigenen Theorien weiterzuentwickeln. In seinen Augen handelte es sich sowohl bei der Februarrevolution als auch bei dem darauffolgenden Staatsstreich Napoleons um Klassenkämpfe. Aus der Analyse dieser Ereignisse möchte Marx Erkenntnisse darüber gewinnen, die ihm dabei helfen sollen, den Begriff der politischen Klasse näher zu definieren. Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte gilt als eines der grundlegendsten Werke zur Darstellung der marxistischen Gesellschaftsanalyse und Geschichtstheorie.
Die Bedeutung Frankreichs
Frankreich spielt in den Werken von Karl Marx eine besondere Rolle. Die Geschichte dieses Landes ist für ihn eine beispielhafte Folge von besonders intensiven Klassenkämpfen. Wenige Monate nach der Veröffentlichung des „Achtzehnten Brumaire“ wurde Napoleon zum Kaiser Frankreichs ausgerufen. Marx wollte das Ende der Republik und die Februarrevolution als Klassenkampf darstellen. Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen sollten Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, um das Ziel der klassenlosen Gesellschaft zu erreichen. Der Staatsstreich Napoleons wird sowohl aus historischer als auch aus gesellschaftsanalytischer Sicht betrachtet. Karl Marx wollte genau analysieren, welche gesellschaftlichen Klassen Napoleon zur Macht verholfen haben.
Die Theorie des achtzehnten Brumaire
Bei der Erklärung des Staatsstreiches in Frankreich vervollständige Karl Marx ganz bewusst sein Klassenspektrum. Dieses bestand bisher aus der Bourgeoisie und dem Proletariat und wurde nun um die Bauernschaft und das Lumpenproletariat erweitert. Vor allem diesen beiden letzten Klassen wurde eine bedeutende Rolle bei der Machtergreifung Napoleons zugeschrieben. Das Lumpenproletariat wurde von Karl Marx ausgesprochen negativ betrachtet. Es umfasste solche gesellschaftlichen Außenseiter wie die Gaukler, die Landstreicher, die Prostituierten, aber auch die Literaten. Diese Gruppe versprach sich von Napoleon soziale und politische Reformen, welche zu einer Verbesserung ihrer Lage beitragen sollten. Die Bauernschaft, der Staatsapparat und das Militär waren weitere Kräfte, die auf der Seite Napoleons standen. Marx betont im achtzehnten Brumaire des Louis Bonaparte zudem die Notwendigkeit der Zerschlagung des bürgerlichen Staatsapparates durch das Proletariat.