Ab Januar 2012 gilt in Deutschland die Rente mit 67. Sie wird jedoch nicht sofort wirksam, sondern in mehreren Teilschritten bis zum Jahre 2029 eingeführt. Dies beginnt damit, dass alle Personen, die im Jahre 1947 geboren wurden, einen Monat länger arbeiten müssen. Mit den Folgejahrgängen wird dann genauso verfahren. Im zweiten Teil der insgesamt 18 Jahre andauernden Übergangsphase erhöht sich die Lebensarbeitszeit der betroffenen Jahrgänge dann nicht mehr um einen, sondern um zwei Monate. Auf diese Weise wird im Jahre 2029 die Rente mit 67 erreicht.

Immer mehr Rentner in Deutschland

Der Beschluss zur Einführung der Rente mit 67 wurde vor allem gefasst, weil die deutsche Bevölkerung immer älter wird und dadurch immer mehr Rentenbezieher immer weniger Beitragszahlern gegenüberstehen. So zahlreich wie die Befürworter der Rente mit 67 sind aber auch ihre Kritiker. Gerade die aktuelle Diskussion hat wieder einmal gezeigt, dass es hier sicher auch in Zukunft noch größere Meinungsverschiedenheiten geben wird.

Alternativen: Beitragserhöhung oder Rentenkürzung

Die Befürworter der Rente mit 67, zu denen auch die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen gehört, argumentieren vor allem damit, dass die Anhebung des Rentenalters unverzichtbar sei. Andernfalls müsse es entweder zu einer Beitragserhöhung in der Rentenversicherung oder zu einer Kürzung der aktuellen Altersrenten kommen. Beides solle jedoch unbedingt vermieden werden.

Die Kritiker der Rente mit 67 betonen hingegen immer wieder, dass sie nichts anderes als ein eindeutiges Rentenkürzungsprogramm sei. Schon heute gäbe es viel zu wenige Arbeitsplätze für ältere Menschen über 60. Dieses Problem würde sich durch die Rente mit 67 noch weiter verschärfen. Aus diesem Grunde sei es dringend geboten, etwas dafür zu tun, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer über 60 verbessert werden. Ob und in welchem Umfang dies gelingen kann, muss sich in Zukunft erst noch zeigen. Kritik an der Rente mit 67 gab es unter anderem vom CSU-Chef Horst Seehofer, von den Gewerkschaften, den Oppositionsparteien und verschiedenen Sozialverbänden.

Autor: Manfred Kritzeck
Bildquelle: n24.de
Kategorieen: News

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